1993
Ick sitz in D und esse Klops
eine Kurt Weill Performance
Mit dieser Performance, in Koproduktion mit der Stiftung Bauhaus, gingen Schauspieler und Musiker gemeinsam mit dem Publikum auf die Spurensuche nach dem bekannten Dessauer Komponisten Kurt Weill. Sie widmeten sich seiner Jugend, die er in einer der fortschrittlichsten jüdischen Gemeinden verbrachte, begaben sich auf die Reise in das schillernde Berlin der zwanziger Jahre bis hin zum Hereinbrechen der braunen Nacht. Diese Performance warf mit szenischem Spiel, autographischen Texten, Videointerviews mit Zeitzeugen und nicht zuletzt vielen unbekannten Kompositionen ein ganz neues Licht auf Dessaus großen, unbekannten Sohn.
1994
My Ship
oder Abschied von Europa
Unter dem Titel „My Ship“, das in Koproduktion mit dem Anhaltischen Theater Dessau entstand, verbarg sich eine szenisch-musikalische Collage, geschrieben von der Dessauer Schauspielerin Regula Steiner, die Menschen in verschiedenen Situationen der Schiffspassage in ein neues Leben zeigte. Als Weiterführung des Projektes „Ick sitz‘ in D und esse Klops“ wurde in diesem Projekt der Abschied von Europa, Ausweisung und Flucht in ein neues ungewisses Leben thematisiert. Namen wie Weill, Feuchtwanger, Grosz oder Brecht stehen und standen für die vom deutschen Faschismus vertriebene künstlerische und wissenschaftliche Elite. Beklemmendes und Melancholisches mischten sich mit Zuversicht und Hoffnung in dieser Collage aus Songs von Weill, Kreisler, Hollaender sowie Texten von Döblin, Kaiser und Brecht. Doch nicht Verzagtheit vor den Unsicherheiten des neues Lebens, auf welches das Schiff mit seiner „Menschenfracht“ zusteuerte, dominierte den Ausgang des Stückes, vielmehr eroberten sich die Zwischendeckpassagiere das Oberdeck der Zuschauer und alles mündete in ein fröhliches Fest.
1995
Emil und die Detektive
Unter dem Motto Mitspieltheater adaptierte das kurtheater bitterfeld e.V. für den Kinderfreizeitsommer den Nachwuchskrimi von Erich Kästner „Emil und die Detektive“ als Nachspielaktion für Kinder.
In verschiedenen Städten warteten um die 60 Kinder am jeweiligen Bahnhof auf Emil und den Dieb, um gemeinsam mit Schauspielern und Laien auf Verbrecherjagd zu gehen. Auf einer wilden Verfolgungsjagd durch die halbe Stadt fanden verschiedenen Aktionen statt, wurden Hindernisse überwunden, bis die kleinen Nachwuchsdetektive den Dieb in der Sparkasse überführen konnten. Belohnt wurden Emil und seine kleinen Freunde am Ende mit Apfelkuchen und einem Fest.
1996
Mein blauer Reiter
In sieben Szenen, koproduziert mit der Stiftung Bauhaus, erzählte die finnische Regisseurin Maya Tångeberg-Grischin von einer der wohl ungewöhnlichsten Künstlerfreundschaften des beginnenden 20. Jahrhunderts, nämlich der Beziehung zwischen der Dichterin Else Lasker-Schüler und dem Maler Franz Marc. Durch den Zugriff auf den Roman „Malik“ von Lasker-Schüler und die später veröffentlichte Korrespondenz der beiden Künstler (Marcs Bilder-Postkartenserie „Der blaue Reiter präsentiert Ihrer Hoheit sein Blaues Pferd“ und Else Lasker-Schülers Antwort in Form literarischer Briefe, die in den führenden Zeitungen des Expressionismus erschienen) wurde in einer Rückblende die buchstäblich phantastische Geschichte der beiden erlebbar.
Über die Beziehung der Hauptpersonen wurde gleichzeitig die Geschichte des „Blauen Reiters“ wieder lebendig, jener Künstlergruppe, die unter anderem für das frühe Bauhaus, aber auch für die europäische Kunstentwicklung insgesamt von großer Bedeutung war.
1997
Prometheus in Bitterfeld
In Koproduktion mit der EXPO 2000 entstand in der Korrespondenzregion Sachsen-Anhalt eine Theaterprojekt im stillgelegten ChemiePark Bitterfeld. Die Torbogenstrasse, Zeuge einer industriellen Leistung von vielen Generationen, wurde zur außergewöhnliche Kulisse.
Der Zuschauer begab sich gemeinsam mit Schauspielern, Tänzern, Sängern und Musikern auf den Weg, um den einzigartigen Raum zu entdecken. An Hand von Spielszenen sollte er die Widersprüchlichkeit der industriellen Entwicklung und die Einheit von Fortschritt und kulturellem Versagen erleben.
2000
Zucker Liebe Licht
Ein Sommerspektakel im Park von Schloss Mosigkau und im Gasviertel
Mit einem Workshop begann das Sommerprojekt 2000 des kurtheaters bitterfeld e.V. unter der Leitung der finnischen Regisseurin Maya Tångeberg. Für ihr Projekt wurden interessierte Laien gesucht, die zusammen mit professionellen Darstellern in die Rollen von Fürst Franz, Luise, Napoleon oder Junkers schlüpfen wollten.
Für viele Laiendarsteller war es die erste Begegnung mit professionellen Künstlern, aber auch die erste Zusammenarbeit mit einer professionellen Regisseurin. Auch für die Profis wurde dieses Projekt zu einer neuen Erfahrung, hatten doch einige von Ihnen noch nie mit Laiendarstellern auf der Bühne gestanden. Im gemeinsamen Probenprozess lernte man sich kennen und entwickelte das neue Stück.
ZUCKER LIEBE LICHT erweckte Dessaus Geschichte auf humorvolle und ironische Weise, mit Musik, Tanz, Dichtung und Gesang, zum Leben.
Auf zwei ungewöhnlichen Spaziergängen an zwei konträren Spielorten zum einen durch den Park von Schloß Mosigkau, zum anderen durch das Gasviertel entdeckten die Zuschauer Dessaus Historie auf eine etwas andere Art. Dabei wurden sie von historischen Persönlichkeiten der Stadt wie dem Alten Dessauer oder Hugo Junkers begleitet, stießen auf phantastische Gestalten wie Lohengrin und dessen Schwan, waren zur Teeparty bei der Fürstin Luise geladen und lernten Zsa-Zsa Gabor kennen.
Durch die ungewöhnlichen Spielorte wurden die Vorstellungen für die Zuschauer zu einem ungewöhnlichen Theatererlebnis. Und weil so ein Spaziergang durch die Jahrhunderte hungrig machte, wurde das Publikum zur echten Dessauer Kartoffelsuppe süßsauer eingeladen.
2001
Warten auf …
Eine szenisch-mediale Collage rund um das Rathaus und im Schwabe-Haus
Warte, warte nur ein Weilchen, dann… ja, was wird denn dann geschehen – kommt das Glück, die Liebe, der Erfolg oder ein Wunder? Manch einer wartet vergebens und manch anderer wird für sein Warten belohnt. Und in Dessau wartete man eben auf das Bundesumweltamt – zumindest im Sommerprojekt 2001 des kurtheaters bitterfeld e.V., welches von Laiendarstellern jeden Alters entwickelt wurde.
In unzähligen Workshops, in denen die Laien lernten mit dem Metier Theater und dem szenischen Schreiben umzugehen, erarbeiteten sie Ideen, Texte und Szenen, die dann zu einem Ganzen zusammen gefügt wurden. Unter der Leitung der Dessauer Schauspielerin Regula Steiner entstand eine szenisch-mediale Collage mit Musik, Spiel und einem Roadmovie, in der sich wartende Menschen in den skurrilsten Augenblicken des Lebens wiederfanden: in einem Amt – wartend in einer Schlange, in einer Mülltonne – wartend auf einen Job oder gar in Sarajevo – wartend auf der Suche nach der großen Liebe. Auf humorvolle und ironische Weise entblätterte sich vor den Augen der Zuschauer ein Stück Dessauer Realität, ein Stück Dessauer Leben.
Und weil die Darsteller nicht darauf warten wollten, dass das Publikum zu den Vorstellungen kam, kam das kurtheater zu den Dessauern direkt auf den Marktplatz, ins Zentrum des Dessauer Lebens und spielte dort vor Ort.Das Dessauer Schwabehaus bot dem kurtheater nicht nur eine geeignete Spielstätte, um die Historie mit der Realität zu konfrontieren, sondern man fand mit dem Schwabehaus e.V. auch einen geeigneten Partner für weitere Zusammenarbeiten.
2002
Ferne · Feste · Ferkeltaxe
Mit dem Fürst-Klass-Zug nach Wörlitz
In der aktuellen Sommerproduktion des KURTHEATERS bitterfeld e.V.DESSAU, das in Kooperation mit der Anhaltischen BahnGesellschaft mbH entstanden ist, wird der Aufführungsort selbst zum Thema.
Das ganz im Zeichen des Reisens stehende Stück führt den Zuschauer aus der von Industrieanlagen geprägten Umgebung Dessaus in die idyllische (Kunst-) Natur des Wörlitzer Gartenreiches, aus der modernen Gegenwart in die geschichtliche Epoche des 18. Jahrhunderts.
Auf dieser Fahrt wird der Zeitreisende in Abenteuer involviert oder mit Unwegbarkeiten und Unerwartetem konfrontiert.
Historische Figuren der Aufklärung, wie der versoffene Basedow, der selbstgefällige Goethe, der revolutionäre Komponist Reichardt und die früh-emanzipierte Schriftstellerin Elisa von der Recke, stehen ebenso im Mittelpunkt des Stückes wie regionale und fiktive Figuren der gegenwärtigen Vergangenheit.
Auf der Fahrt in die historische Ferne prallen Fiktion und Realität, Geschichte und Geschichten, Gegenwart und Vergangenheit aufeinander – eine Zeitreise, die das Abenteuer Eisenbahn durch Schauspiel, Musik, Tanz und Gesang auf sinnliche Weise lebendig werden lässt. Dafür sorgen unter der Leitung der jungen Regisseurin Dorothea Schroeder neben vielen Dessauer Laiendarstellern aller Altersstufen auch professionelle Künstler aus ganz Deutschland.
Zuvor entstanden in zahlreichen Workshops vielschichtige Ideen und Texte. Vor allem durch die Improvisation lernten die Laiendarsteller verschiedene Spielmöglichkeiten und Facetten, um sich auf der Bühne darstellen und ausdrücken zu können.
Das Ensemble des kurtheaters bitterfeld e.V. spielte vor einem begeisterten Publikum auf der Strecke nach Wörlitz und vor dem Wörlitzer Bahnhof selbst. Nicht nur die Zuschauer, der immer ausverkauften Vorstellungen, sondern auch eine beträchtliche Anzahl der Anwohner von Wörlitz erlebten einen ungewöhnlichen Theaterabend an einem ungewöhnlichen Ort.
2003
Mumienfund im Luisium
Das Stück war für die Gartenanlage Luisium entstanden, die zum Wörlitzer Gartenreich gehört und besonders stark von den Folgen des Sommerhochwassers 2002 betroffen war. Wir hatten in intensiven und komplexen Recherchen das Hochwasser bearbeitet und den Park Luisium mit seinem kleinen klassizistischen Schloß zum Spielort gewählt. Die Vorstellung unseres Projektes bei der Kulturstiftung DessauWörlitz ergab jedoch, das unsere Bearbeitung nicht dem der Historie verpflichteten Geist der Gartenreichverwalter entsprach. In der „Alten Schultheißbrauerei“ mitten in der Stadt Dessau fanden wir einen neuen Spielort. Das Stück war ein Erfolg.
2004
Penelopes – wir bleiben
Wir schreiben das Jahr 2084. Völlig unvorstellbar für die Menschheit ist, dass jenseits der Ballungszentren in der verwilderten, unzugänglichen Natur noch Menschen leben. Doch vor einiger Zeit entdeckte ein Forschungsteam bei einer Routineuntersuchung eine Gruppe von Bewohnern, deren Form des Zusammenlebens man noch bis 2020 „Dorf“ oder „dörfliche Gemeinschaft“ nannte. Dieses Phänomen galt seit langem als ausgestorben. Die Forscher versuchen nun zu begreifen, wieso sich diese Lebensform erhalten konnte. „Die Zone“, wie die Experten das entdeckte Gebiet bezeichnen, scheint ungefährlich zu sein. Zum ersten Mal ist sie für Besucher zugänglich.
Geschärften Blickes reist das Publikum aus der Zukunft in die Gegenwart eines Dorfes im Jahre 2004. Gemeinsam mit einem Führer betritt es das Dorf, das zunächst wie ausgestorben erscheint. Nach und nach erscheinen Menschen, der Führer weist die Besucher auf die Besonderheiten des Dorfes hin, führt sie in die Höfe und Vorgärten und fordert die Dorfbewohner auf, den Besuchern ihre Geschichten zu erzählen. Immer wieder fällt der Name Penelope, der wohl heldischsten Verlassenen der Mythologie und von Odysseus, dem saumseligsten Heimkehrer. Scheinbar unvermittelt gerät der Zuschauer in ein spannendes Spiel zwischen Dokumentation und Fiktion und wird selbst zu Odysseus, dem Heimkehrer.
Das Stationentheaterstück PENELOPES – Wir bleiben! will aufzeigen, wie viel Mythos in unserem Alltag steckt und gleichzeitig die grenzenlose Vielfalt des täglichen Lebens verdeutlichen.
2005
Post. Fremd. Hier.
Nach dem erfolgreichen einwöchigen Workshop der Theatermacher Ende August d. J. in Montenegro haben jetzt die Proben für die Produktion des kurtheater bitterfeld e. V. dessau in der Alten Post am Dessauer Hauptbahnhof begonnen. Unter der Regie der Schweizer Schauspielerin und Regisseurin Regula Steiner-Tomic wird bis Ende November 2005 das Stationentheaterstück „Post. Fremd. Hier.“ erarbeitet. Unterstützt wird sie dabei von der spanischen Schauspielerin Maria Cobo-Mendez. Die Ausstattung übernimmt Michael Melerski, die Choreografie Irina Nasarowa-Wypchlo. Zur Verstärkung des Teams konnten nach einem Casting in Berlin die beiden Schauspieler Ruben Bravo und Siegfried Antonio Effenberger aus der Bundeshauptstadt gewonnen werden. Eine Hauptrolle ist noch zu besetzen.
Auch diese 11. Produktion des kurtheaters entsteht nach der Jaques-Lecoq-Methode, bei der das Stück im Laufe des Produktionsprozesses durch alle Beteiligten seine Gestalt erhält. In diesem Jahr wird den Verstrickungen einer anhaltischen Familie nachgespürt. Durch die Lüftung des Postgeheimnisses folgt man ihren Spuren bis in den Süden, wo die Großmutter alle ihre Nachfahren erwartet. Auf dieser Reise in die Fremde werden im Rahmen der Familiengeschichte auch Liebesabenteuer und Generationskonflikte postalisch unter die Lupe genommen. Wenn da ‚mal keine Zacke fehlt!
Natürlich werden auch die Ergebnisse aus der empirischen Arbeit auf dem Balkan einfließen. In Montenegro haben die Laiendarsteller bei der Lösung verschiedener Aufgaben hautnah erfahren, auf welche Abwege man geraten kann, wenn weder Sprache noch Sitten der Region beherrscht werden. Absurde, skurrile und zutiefst menschliche Geschichten sind aus den Erfahrungen entstanden, die nun in die Inszenierung einfließen werden. Selbstverständlich werden – fast – alle Geheimnisse der Alten Post, vom Keller bis zum Dachboden, gelüftet.
Die Premiere findet am 24. November 2005, um 19.30 Uhr, in der Alten Post am Dessauer Hauptbahnhof, Bitterfelder Straße 43 in 06844 Dessau, statt.
Das Projekt „Post. Fremd. Hier.“ wird u. a. vom Land Sachsen-Anhalt, von der Stadt Dessau und der Lotto Toto GmbH Sachsen-Anhalt gefördert, mit freundlicher Unterstützung der Anhalt Dessau AG und des Offenen Kanals Dessau.
2006
Teuta
Das Projekt nimmt die frühen Wurzeln der europäischen Kultur und Traditionen um die illyrische Königin Teuta auf und belebt und bearbeitet sie.
Im Kontext von Machtgier und dramatischer Liebe wird die Geschichte der Königin Teuta erzählt, die in der Region um Risan-Perast-Kotor/Montenegro im dritten Jahrhundert vor Christus lebte. Teuta ist eine herausragende Frauenfigur der frühen europäischen Geschichte, in Zentraleuropa dagegen eine fast unbekannte Figur. Durch die Dramatisierung dieser historischen und mythologischen Figuren, ihrer Gegenspieler und der Geschehnisse dieser Zeit legt das Projekt Hintergründe und Prozesse frei, deren Einflüsse bis in unsere Tage spürbar sind.
Die Geschichte um diese selbstbewusste Herrscherin wird frei nacherzählt und mit den Mitteln des Körpertheater bearbeitet und dargestellt., das frei von sprachlicher Begrenzung ist, Das Dramatische steht im Vordergrund. In Tanz, Pantomime, Akrobatik, Zirkuskunst und Musik, findet das Leben der Teuta und ihrer Protagonisten seinen künstlerischen Ausdruck. Mitarbeiter und Publikum werden so auf spielerisch- zirzensische Weise, in einem künstlerischen Brückenschlag, mit der Sage und ihrer aktuellen Relevanz bekannt gemacht.
Das Schicksal der illyrischen Königin Teuta mutet unter verschiedenen Aspekten modern an: Es ist eine Liebesgeschichte, die in territorialen Machtkampf und infernalischem Sippenstolz eingebettet ist.
Die Königin versucht, begleitet von zwei anderen Frauen (Triteuta und Merope) inmitten einer harten Männerwelt (römische Besetzer, König Agron, der falsche Liebhaber Demetrius, der romantische junge Pirat) als Herrscherin, Geliebte und als Führerin eines bedrängten Volkes zu überleben. Klug und wagemutig führt sie die Auseinandersetzung mit den Römern, die ihren Machtbereich beständig ausdehnen wollen.
2007
Blaue Sterne Transit Masowien
„Mit ‚Transit Masowien’ wollen wir ein Theaterstück entwickeln, das einen Teil der deutschpolnischen Geschichte beleuchtet: die gemeinsame Verbindung Sachsen-Anhalts und der Region Masowien“- sagt die künstlerische Leiterin Regula Steiner-Tomic über das erste internationale Theaterprojekt des kurtheaters bitterfeld e. V. dessau. Als Partner konnte die polnischen Theatergruppe „Milanowskie Towarzystwo Edukacyjne“ gewonnen werden. Die gemeinsame Probenarbeit beginnt mit einem Workshop vom 13. bis 16. März im polnischen Milanowek. „Dort wollen wir gemeinsam mit Laiendarstellern und professionellen Schauspielern aus beiden Ländern, die endgültige Bühnenfassung des Stückes entwickeln, das dann im Juli an der Bauhausbühne in Dessau einstudiert wird“, sagt die Regisseurin Maya Tångeberg- Grischin.
Für die international erfahrene Regisseurin, Schauspielerin und Autorin, die zur Zeit an der Schwedisch Polytechnischen Hochschule in Wasa, Finnland arbeitet, ist das nach den Produktionen „Mein Blauer Reiter“ (1996) und „Zucker, Liebe, Licht“ (2000) bereits die dritte Zusammenarbeit mit dem kurtheater bitterfeld.
In dem Stück „Transit Masowien“ wird in einem burlesken-historischen Bilderbogen die phantastische Geschichte einer polnischen Putzfrau erzählt, der im Traum allerlei Gestalten aus der deutsch-polnischen Geschichte erscheinen.
2010–2012
Lappen hoch! Theater – Träume – Tatendrang
Ein komödiantisch-kritischer Blick auf die aktuelle Situation der Theater im Lande.
Echte Komödianten lassen sich bekanntlich von Krisen nicht beeindrucken. Ob Shakespeare, der, als er die Miete nicht mehr zahlen konnte, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Spielstätte verließ und das Globe Theatre initiierte, oder Theaterdirektor Striese, der kein Fettnäpfchen auslässt, um seine Truppe zu retten, für alle steht fest:
Der Vorhang muss aufgehen. Das gilt insbesondere für Dessau-Roßlau, wo das Theater als Kind der Aufklärung in zeitgenössischer Vielfalt jedermann offen stand.
Nicht immer werden Kreativität und Engagement belohnt, aber Träumen muss erlaubt sein. Inspiriert von diesen Zutaten wird eine stimmungsvolle kurtheater-Revue präsentiert, die auch dem Publikum Gelegenheit gibt, sich aktiv einzubringen. Singen Sie mit, vor allem bei Verdi!
Der kurtheater bitterfeld e. V. dessau widmet sich in seiner Produktion 2011 der prekären Situation der Künstler und der Kunst, insbesondere der Lage an den Bühnen Sachsen-Anhalts. Das ostdeutsche Land spürt seit Jahren die Auswirkungen des demografischen Wandels. Seit der Wende hat das Land durch Abwanderung und geringe Geburtenzahlen knapp ein Fünftel seiner Bevölkerung verloren. Die öffentlichen Kassen lassen kaum noch Spielraum für die Förderung sogenannter freiwilliger Leistungen. Darunter leiden nicht zuletzt die Theater.
2014–2019
Das Parlament der Fische
Ein Internationales Umwelt-Theater-Projekt über die Plastikvermüllung der Meere. Die Schirmherrschaft übernahm die damalige Bundesministerin für Bildung und Forschung Frau Prof. Dr. Johanna Wanka. Mit dem Umwelt-Theater-Projekt möchte das kurtheater bitterfeld e.V. dessau-roßlau Menschen mit den Mitteln des Theaters emotional wie rational erreichen und sie aktivieren, sich in ihrem nahen Umfeld für den Schutz von Gewässern, für die Vermeidung von Müll im Wasser und für ein aktives Handeln gegen Wasserverschmutzung zu engagieren.
2019 wurde die Neuauflage durch das Landesverwaltungsamt Sachsen – Anhalt Referat Naturschutz, Landschaftspflege, Bildung für nachhaltige Entwicklung gefördert.
2022
Theaterpädagogischer Umweltworkshop
Ein Workshop der sich mit dem Thema Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit, in Form von Improvisations-Theater auseinandersetzt. Dieser Workshop richtete sich generationsübergreifend an alle Dessauer Bürgerinnen und Bürger. Gefördert durch die Stadt Dessau-Roßlau